Erste Analyse des Battery Pass Konsortiums zeigt Vorteile - und Herausforderungen - des Europäischen Batteriepasses auf

Berlin, 11. April 2024 - Ein Konsortium aus elf führenden internationalen Organisationen aus Industrie, Technologie und Wissenschaft gibt heute die Veröffentlichung der Studie "The Value of the EU Battery Passport" bekannt, die Nutzen und Herausforderungen des digitalen Produktpasses für Batterien beleuchtet und dessen strategische Bedeutung für Unternehmen und politische Entscheidungsträger gleichermaßen unterstreicht. 

Die Studie "The Value of the EU Battery Passport" wurde vom Battery Pass Projekt mit Kofinanzierung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) entwickelt und stellt die erste umfassende Analyse der Vorteile und Herausforderungen von Batteriepässen für Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette, politische Entscheidungsträger und Verbraucher dar. Es wird detailliert untersucht, wo und wie ein wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Mehrwert durch die Einführung von Batteriepässen geschaffen werden kann, die von der EU-Batterieverordnung gefordert werden, um die Transparenz, Kreislauffähigkeit und Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette von Batterien zu erhöhen. Die Studie beschreibt auch die Herausforderungen, mit denen Unternehmen je nach Art und Größe jetzt oder in Zukunft konfrontiert werden könnten. Ziel ist es, ein realistisches Bild von der Wertschöpfung des Digitalen Produktpasses (DPP) für Batterien zu zeichnen und die strategische Auseinandersetzung mit dem Thema Batteriepass durch die betroffenen Akteure zu fördern. 

Wichtigste Ergebnisse: 

  • Batteriepässe bieten eine strategische Möglichkeit für Unternehmen, Wert zu schaffen, digitale und grüne Märkte zu fördern und nachhaltige Geschäftsmodelle einzuführen. Die Studie legt unter anderem nahe, dass Batteriepässe in Zukunft Kosten für technische Tests bei Batteriewiederaufbereitern um ~2-10%, und die Vorverarbeitungs- und Aufbereitungskosten bei Recyclern um 10-20% verringern könnten. Zudem könnten die Verwertungsquoten um 1-2 % verbessert und jährlich durch die verlängerte Lebensdauer von Batterien in der EU ~ 370 - 1.300 kt CO2 eingespart werden*. 

  • Politische Entscheidungsträger spielen eine zentrale Rolle bei der Verwirklichung der Vorteile von Batteriepässen, indem sie effiziente regulatorische Bedingungen schaffen. Diese könnten wiederum die Kosten für betroffene Unternehmen minimieren und kleine und mittlere Unternehmen unterstützen. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass durch die Einführung von Batteriepässen bei der Abmeldung von Fahrzeugen und bei Exportverfahren potenziell etwa 5 - 20 % der Nachfrage für Batterieaktivmaterial der für 2045 prognostizierten Batterien für Elektrofahrzeuge in Europa erschlossen werden könnten. 

  • Verbraucher können von den Batteriepässen profitieren, indem sie in die Lage versetzt werden, beim Kauf oder Verkauf von Batterien besser informierte Entscheidungen zu treffen, vorausgesetzt, es werden wirksame Kommunikationsstrategien umgesetzt. 

Stefan Wenzel, Parlamentarischer Staatssekretär beim BMWK, sagte: "Die Bundesregierung unterstützt die Elektromobilität und das Ziel, eine wettbewerbsfähige, nachhaltige Batterieproduktion in Europa zu schaffen. Transparentere Batteriewertschöpfungsketten, die durch den digitalen Batteriepass ermöglicht werden, sind dafür unerlässlich. Deshalb fördern wir seit 2022 das Battery Pass Projekt. Dessen aktuelle Studie unterstreicht, wie wichtig die regulatorische Unterstützung für die Einführung des digitalen Produktpasses ist. Sie hat einen wertvollen Einfluss auf die Gestaltung künftiger politischer Maßnahmen zur Förderung von Transparenz, Effizienz und Umweltverträglichkeit im Batteriesektor." 

Die Analyse und Bewertung des Batteriepasses zeigt zwölf Anwendungsfälle entlang der Wertschöpfungskette auf. Zusätzlich wird eine erste quantitative Beurteilung für drei dieser Anwendungsfälle vorgenommen: verbesserte Bewertung des Restwerts, gesteigerte Effizienz im Recyclingprozess und eine intensivierte Rückgewinnung von Batterien am Ende ihrer Lebensdauer. Die Studie beleuchtet die Vorteile des Batteriepasses, benennt jedoch auch mögliche Herausforderungen und Implementierungskosten. Zudem werden Maßnahmen vorgestellt, die über die aktuellen gesetzlichen Anforderungen hinausgehen, um zusätzliche Wertschöpfung zu erschließen.  

Tilmann Vahle, Leiter des Battery Pass Konsortiums und Direktor für nachhaltige Mobilität und Batterien bei Systemiq, sagte: "Das Battery Pass Konsortium betritt mit der Bewertung von Anwendungsfällen von Batteriepässen in der Industrie Neuland. Nach intensiver Zusammenarbeit mit den Akteuren der Branche, um unsere Analyse zu validieren, freuen wir uns, dass sich unsere positiven Erwartungen bestätigt haben. Wir mussten aber auch Herausforderungen bei der Umsetzung von Batteriepässen feststellen, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen. Diese sollten staatliche Unterstützung erhalten. Als nächstes werden wir unsere Bewertung mit einer Analyse auf Systemebene abschließen, die wir im Herbst veröffentlichen werden.”  

Josef Schön, Unternehmensstrategie, Audi, sagte: "Der EU-Batteriepass hat mehrere Vorteile für die gesamte Industrie: wir gewinnen Transparenz über die verwendeten Rohstoffe, ihre Herkunft und die Lieferkette. Das ist wichtig für die Verarbeitung und das anschließende Recycling.” 

Vom 22. bis 26. April 2024 werden auf der Hannover Messe (Hannover, Deutschland) die Ergebnisse des Battery Passport Value Assessment am Fraunhofer Stand in Halle 2, Stand B24 zu sehen sein. Besucher können dort auch eine interaktive Visualisierung der Auswirkungen des Batteriepasses anhand von drei detaillierten Anwendungsfällen erkunden. Ein interaktives Dashboard wird es Besuchern ermöglichen, die quantitative Modellierung zu erkunden. 

Die wichtigsten Ergebnisse werden auch auf der BMWK-Bühne in Halle 2, Stand A18, in einer feierlichen Übergabe am 22. April um 13:05 Uhr mit dem Parlamentarischen Staatssekretär Stefan Wenzel vorgestellt. 

Die Studie "The Value of the EU Battery Passport" kann unter https://thebatterypass.eu/resources/ abgerufen werden.

*Disclaimer: Diese quantitative Bewertung beruht auf qualitativen Annahmen und allgemeinen wirtschaftlichen Schätzungen für nicht repräsentative Technologien und enthält daher inhärente Ungewissheiten, da Prozesse im Laufe der Zeit übernommen oder weiterentwickelt werden können. 

Battery Pass-Konsortium veröffentlicht technischen Leitfaden und Software-Demonstrator für EU-Batteriepass

Berlin, 26. März 2024 - Ein Konsortium aus elf führenden internationalen Organisationen aus Industrie, Technologie und Wissenschaft hat den ersten technischen Leitfaden (Technical Guidance) und Demonstrator für den EU-Batteriepass veröffentlicht. Das von dem Battery Pass Projekt mit Kofinanzierung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) herausgegebene Leitfaden  zeigt ein Rahmenwerk und Empfehlungen für die technische Umsetzung des EU Batteriepasses auf, welcher durch die EU-Batterieverordnung bis Februar 2027 vorgeschrieben ist. Mit Hilfe des Batteriepass-Demonstrators konnten bereits einige der im Leitfaden beschriebenen technischen Ansätze verifiziert und exemplarisch umgesetzt werden.

Sowohl der technische Leitfaden als auch der Demonstrator sollen  Empfehlungen bereitstellen und zur Verifikation der technischen Umsetzung eines Batteriepasses beitragen, der wiederum anhand eines standardisierten Ansatzes zu mehr Transparenz und Nachhaltigkeit in der Batterie-Wertschöpfungskette beiträgt. Die wichtigsten Kernpunkte der Publikationen sind wie folgt:

  • Umfassendes Rahmenwerk: Der Leitfaden wurde zur Unterstützung aller im Batterie-Ökosystem operierenden Akteure entwickelt, einschließlich Wirtschaftsakteuren, Datenanbietern, Normungsorganisationen und Regulierungsbehörden. Das Dokument bietet einen umfassenden Überblick über die technischen Normen, die für die Entwicklung eines zuverlässigen und nahtlos interoperablen Batteriepass-Systems geeignet sind. Damit sollen die Implementierung und der Betrieb des Systems für alle Beteiligten in der gesamten Wertschöpfungskette weniger kosten- und zeitintensiv gestaltet werden.

  • Unterstützung für andere Industriezweige: Die technischen Aspekte des Batteriepasses, die im technischen Leitfaden umrissen und im Demonstrator zum Leben erweckt wurden, könnten als Pilotierung für den digitalen Produktpass (DPP) gesehen werden und in den kommenden Jahren auch für andere Industriezweige wie Textilien, Elektronik und Baumaterialien relevant werden.

  • Beitrag zur Standardisierung: Die erarbeiteten Ergebnisse tragen zu den Normungsprozessen im Zusammenhang mit dem Batteriepass bei, der ab Februar 2027 für Traktionsbatterien, Batterien von Zweirädern und Industriebatterien über 2 kWh Kapazität, die in der EU in Verkehr gebracht werden, verpflichtend sein wird. Auf diese Weise wird die Einhaltung der EU-Batterieverordnung und der Verordnung über die umweltgerechte Gestaltung nachhaltiger Produkte (ESPR) gewährleistet.

  • Ganzheitliche Systemarchitektur: Der technische Leitfaden stellt eine ganzheitliche Systemarchitektur für das Batteriepass-System dar, wobei Interoperabilität, Vertrauen und die Koexistenz von Standards im Vordergrund stehen. Er befasst sich mit den wichtigsten Herausforderungen, die bewältigt werden müssen, um eine vollständige Interoperabilität zwischen den verschiedenen Akteuren im Batterie-Ökosystem und den verschiedenen europäischen und globalen DPP-Initiativen zu gewährleisten.

  • Sicherer Informationsaustausch: Der Demonstrator zeigt Aspekte des sicheren Informationsaustauschs entlang der Batterie-Wertschöpfungskette auf. Er  bildet nach, wie sowohl ein offener als auch ein eingeschränkter Zugang zum Batteriepass in der Praxis funktionieren könnte, indem er die vorgeschlagene Architektur eines dezentralen Datenspeichers für Wirtschaftsakteure mit einem zentralen Register gemäß der EU-Batterieverordnung und der ESPR verknüpft.                                       

Der technische Leitfaden basiert auf den Anforderungen verschiedener zusätzlicher  EU-Rechtsvorschriften, einschließlich der ESPR, der Altfahrzeugverordnung sowie des Normungsantrags für die DPP-Systemverordnung.

Benjamin Helfritz, Leiter des Qualität in der grünen und digitalen Transformation, DIN-Deutsches Institut für Normung, sagte: "Das Battery Pass Projekt ist eines der weltweit relevantesten Projekte zum gesamten Themenspektrum Digitaler Produktpass. Mit seinen integrativen Überlegungen hinsichtlich unterschiedlicher sektor- und systemspezifischen Ansätzen, Techniken und Normen, waren die Arbeiten bereits im Entstehungsprozess prägend für den nun kommenden Normungsauftrag der EU-Kommission im Rahmen der ESPR und wichtiger Beitrag zu den nun im CEN CENELEC Joint Technical Commitee 24 entstehenden Europäischen Normen zum DPP-System – weit über Batterien hinaus. Auch im Rahmen internationaler Bestrebungen hinsichtlich DPPs – im Wesentlichen im Bereich der Digitalisierung der Qualitätsinfrastrukturen der Welt – werden sich Ergebnisse des Projektes wiederfinden. Es bleibt zu wünschen bzw. zu empfehlen, dass diese Herangehensweise an Digitalisierungsprojekte Schule macht.“

Prof. Thomas Knothe, Abteilungsleiter – Geschäftsprozess- und Fabrikmanagement am Fraunhofer IPK, sagte dazu: "Der Batteriepass ist der Pilot für eine Reihe von Produktpässen, die in den nächsten drei bis zehn Jahren Realität werden sollen. Der technische Leitfaden nimmt dies in Betracht und bietet ein umfassendes Informationspaket für betroffene Unternehmen, insbesondere im Batteriesektor, aber auch für andere Branchen. Auf der Grundlage eines Interoperabilitätsrahmenwerks werden Systemkomponenten, geeignete Technologien und entsprechende Normen berücksichtigt, um die Anforderungen der EU-Batterieverordnung zu erfüllen. Die übergeordneten Designziele für das DPP-System sind Technologieoffenheit und Kosteneffizienz durch die Ermöglichung von Interoperabilität durch koexistierende Standards."

Zusammen mit dem technischen Leitfaden wird ein funktionsfähiger Batteriepass-Prototyp - der Software-Demonstrator - veröffentlicht, der das Kernkonzept und die Funktionalitäten eines Batteriepass-Systems zum Leben erweckt und die Prüfung der technischen Machbarkeit ermöglicht. Anonymisierte Batteriepass-Echtdaten wurden in die Plattform eingepflegt und simulieren Datenflüsse und Transaktionen über den gesamten Lebenszyklus von Batterien, von den Rohstoffen bis hin zum Recycling und Second-Life-Anwendungsfällen. Der Software-Demonstrator veranschaulicht darüber hinaus, wie der offene und eingeschränkte Zugang zum Batteriepass in der Praxis funktionieren könnte.

Douglas Johnson-Poensgen, CEO und Gründer von Circulor, sagte: "Circulor ist stolz darauf, das Arbeitspaket für den Demonstrator geleitet zu haben. Dabei konnten wir auf viele Jahre praktischer Erfahrung zurückgreifen, in denen wir Automobilherstellern und ihren Lieferketten geholfen haben, die Rückverfolgbarkeit kritischer Mineralien ab der Quelle  umzusetzen und sich auf ihre kollektiven Verpflichtungen im Rahmen der EU-Batterieverordnung vorzubereiten. Der Demonstrator gibt einige dieser Lehren an die gesamte Branche weiter und wird dazu beitragen, die strategischen Vorteile des Produktpasses zu beschleunigen.”

Andrea Battaglia, CEO der FIWARE Foundation, führte aus: "Der technische Leitfaden ist ein Meilenstein für künftige Investitionen des privaten Sektors, um die hinter Batterien steckenden Technologien und Prozesse zu einem Vorteil für die Entwicklung einer echten Kreislaufwirtschaft zu machen und  Nachhaltigkeit insgesamt zu verbessern. FIWARE ist stolz darauf, mit seinen Open-Source-Softwarekomponenten und Datenaustausch Standards zum Projekt und dessen Systemarchitektur beizutragen, welche eines der zentralen Ergebnisse des technischen Leitfadens darstellt. Diese Arbeit  soll ein wertvoller Beitrag zu den Standardisierungsprozessen im Zusammenhang mit DPP sein, sowohl in Bezug auf die Anforderungen europäischer Vorschriften als auch im globalen Kontext. Schlussendlich handelt es sich um einen Aufruf  an alle beteiligten Akteure und das gesamte Ökosystem, bald mit vorbereitenden Maßnahmen, Investitionen und gemeinsamen Aktivitäten zu beginnen."

Vom 22. bis 26. April 2024 wird das Battery Pass-Konsortium auf der Hannover Messe (Hannover, Deutschland) auf dem Fraunhofer Stand in Halle 2, Stand B24 vertreten sein. Neben dem technischen Leitfaden und dem Software-Demonstrator, wird auch der aus LEGO® Steinen* gebaute Battery Pass-Demonstrator präsentiert, um die gesamte zirkuläre Batterie-Wertschöpfungskette und ihre Beziehung zu Daten als modelliertes Praxisbeispiel  zu zeigen.

Das technische Leitfaden Dokument ist unter https://thebatterypass.eu/resources/ abrufbar.

*Haftungsausschluss: LEGO® ist eine Marke der LEGO-Unternehmensgruppe, die den Battery Pass-Demonstrator weder sponsert, autorisiert oder unterstützt*

Dialogplattform Recyclingrohstoffe überreicht Abschlussbericht

Peter Buchholz, Leiter Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der BGR und acatech Präsident Thomas Weber überreichen den Abschlussbericht an die Parlamentarischen Staatssekretäre Bettina Hoffmann (BMUV) und Michael Kellner (BMWK)(Foto: acatech)

München, 20. Oktober 2023

Vertreter des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) nahmen in Berlin den Abschlussbericht der Dialogplattform Recyclingrohstoffe in Empfang. Der umfangreiche Abschlussbericht enthält für insgesamt acht Stoffströme konkrete Handlungsoptionen, wie das Recycling von Metallen und Industriemineralen als Teil der Kreislaufwirtschaft vorangebracht werden kann. Die Ergebnisse wurden in einem zweijährigen Multistakeholder-Dialog mit Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft entwickelt. acatech ist Mitherausgeberin des Abschlussberichts.

Lesen Sie hier die vollständige Pressemitteilung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)

Battery Pass Konsortium veröffentlicht Content Guidance für den EU-Batteriepass

© Battery Pass

Hannover, 17. April 2023

Ein Konsortium aus elf führenden internationalen Organisationen aus Industrie, Technologie, Wissenschaft und Gesellschaft hat heute den ersten öffentlich zugänglichen Leitfaden (Content Guidance) für den EU-Batteriepass veröffentlicht. Er unterstützt die Umsetzung des in der neuen EU-Batterieverordnung vorgeschriebenen Batteriepasses in einer Weise, die industriell machbar ist und die ökologischen wie wirtschaftlichen Vorteile eines digitalen Produktpasses gewährleistet.

Die vom Projekt Battery Pass mit Kofinanzierung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) herausgegebene Content Guidance richtet sich in erster Linie an Organisationen, die für die Implementierung des Batteriepasses verantwortlich sind (“responsible economic operators”), sowie an andere Teilnehmer der Batterie-Wertschöpfungskette. Sie bietet eine zeitnahe und umfassende Anleitung, wie die Einhaltung der Batterieverordnung erreicht und mehr Nachhaltigkeit und Zirkularität ermöglicht werden kann.

Die Content Guidance wurde auf der Hannover Messe offiziell im Rahmen des Bühnenprogramms des Ministeriums zum Förderschwerpunkt „Batteriezellenproduktion in Deutschland: Nachhaltige Batteriezellenproduktion – ein Grundstein für die klimafreundliche Mobilität der Zukunft“ an Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär im BMWK, übergeben.

Kartenset „Make it circular!“ – Zirkuläre Geschäftsmodelle spielerisch kennenlernen

Unternehmen können mit dem Strategiespiel "Make it circular!" eigenständig Workshops zur Circular Economy durchführen. Foto: acatech

München/Berlin, 8. November 2022

Wie starten mittelständische Unternehmen erfolgreich in die Kreislaufwirtschaft? Diese Frage stellen sich viele auf dem Weg zur Klimaneutralität bis spätestens 2045 und angesichts der Übernutzung der natürlichen Ressourcen. Dafür spielt der Übergang von einer linearen Wirtschaft zu einer echten Kreislaufwirtschaft (Circular Economy) eine wichtige Rolle. Produkte, Geschäftsmodelle und -prozesse müssen sinnvoll zirkulär ausgerichtet sein, um Deutschlands Wirtschaft nachhaltig zu transformieren und zukunftsfähig aufzustellen.

Neue Generation von nachhaltigen Batterien in Europa: Deutsches Konsortium startet Projekt ‘Battery Pass’ zur Unterstützung von Kreislaufbatteriedaten

Übergabe des Förderbescheids an die Vertreter:innen des Batteriepass-Konsortiums: Michael Kellner, Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Tilmann Vahle, Systemiq Deutschland GmbH, Silja Piehl, Audi AG, Matthias Ballweg, SYSTEMIQ, Susanne Kadner, acatech Geschäftsstelle, Torsten Freund, BASF SE (v.l.n.r.)

Berlin, 25. April 2022

Ein Konsortium aus deutschen Weltmarktführern und Marktteilnehmern aus Industrie und Wissenschaft startete am 25. April das Projekt ‘Battery Pass’. Zur feierlichen Übergabe des Zuwendungsbescheids an das Konsortium lud der parlamentarische Staatssekretär beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), Michael Kellner, ins Ministerium ein, gefolgt von einem hybriden Pressegespräch.

Mit Hilfe der BMWK-Förderung wird das Projekt eine umfassende Lösung für den sicheren Austausch von Informationen und Daten zwischen verschiedenen Organisationen und Teilnehmern der Wertschöpfungskette im Bereich der Antriebsbatterien entwerfen, die auf verbindlichen Standarddatensätzen und einem interoperablen technischen Implementierungsansatz basiert.

 
 
 
  • Im April startet ein neues, von Deutschland finanziertes Forschungs- und Entwicklungsprojekt für einen europäischen Zielmarkt – aber mit globaler Ausrichtung. Es dient der Entwicklung von Datenspezifikationen, technischen Standards und deren Verbreitung zur Realisierung des „EU-Batteriepasses“;

  • Das Projekt mit dem Namen ‘Battery Pass’ schafft die Grundlagen für eine interoperable, auf offenen Standards basierende, skalierbare Datenplattform und bildet zugleich eine Basis für die rasche Entwicklung eines Batteriepasses und dessen Markteinführung;

  • Der Battery Pass soll Europa unterstützen, eine führende Rolle bei der Digitalisierung der Batterielieferkette und der Elektromobilität zu übernehmen und einen deutlichen Beitrag zum Klimaschutz, zur sozialen Verantwortung sowie zur Energie- und Kreislaufwirtschaft zu leisten. Dies wird den Energiesektor erheblich verändern und die Ressourcenunabhängigkeit und seine Wettbewerbsfähigkeit erhöhen;

  • Das Projektkonsortium wird außerdem die Europäische Union in seinem Bestreben begleiten, digitale Produktpässe und das zirkuläre Lebenszyklusmanagement von Antriebsbatterien zu fördern und so zur Zielerreichung der EU-Strategie Fit for 55″ und der globalen Ziele der Vereinten Nationen beizutragen.

 

Elf Mitglieder des Konsortiums bündeln ihre Kräfte

Das von der SYSTEMIQ GmbH geleitete Projekt ‘Battery Pass’ umfasst elf Konsortialpartner – global-agierende Organisationen aus Schlüsselindustrien, Forschungseinrichtungen und Akademien sowie Anbieter digitaler Dienstleistungen im Bereich offener Standards, Batterieanalyse und -verfolgung: acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, AUDI AG, BASF SE, BMW AG, Circulor GmbH, FIWARE Foundation e.V., Fraunhofer IPK, SYSTEMIQ GmbH, TWAICE Technologies GmbH, Umicore AG & Co KG, und VDE Renewables GmbH (im Rahmen von Unteraufträgen). Zahlreiche Assoziierte Partnern sind ebenso bereits an Bord, zum Beispiel die Global Battery Alliance (GBA), GS1 Germany GmbH, oder RWE Generation SE.

Tagesschau: Elektromobilität - Kommt der Batterie-Pass für E-Autos?

Stand: 25.04.2022 19:04 Uhr

Mit einem "Batterie-Pass" will die EU dazu beitragen, dass Batterien für Elektroautos nachhaltiger werden. Ein deutsches Pilot-Projekt soll Standards vorschlagen. Auch Audi und BMW machen mit.

Von Marcel Heberlein, ARD-Hauptstadtstudio

Lebensläufe kennt man von Bewerbungen. Auch für Batterien, die zum Beispiel in E-Autos verbaut werden, könnten sie in Zukunft zur Pflicht werden. Die EU denkt über einen Batterie-Pass nach. Michael Kellner, grüner Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, ist ebenfalls Fan der Idee. "Wir wollen mit diesem Pass Transparenz herstellen", sagt Kellner.

Wie künstliche Intelligenz der Kreislaufwirtschaft hilft

Fast jedes zehnte brauchbare Auto-Altteil landet im Schrott, weil es nicht zweifelfrei identifiziert werden kann. Dabei könnte es wiederverwendet werden. Doch wie lässt das Remanufacturing verbessern? Durch KI, zeigen Fraunhofer-Forscher.

Zwei Anlasser mit identischer Teilenummer unterscheiden sich optisch durch Abnutzungsspuren - diese Varianz soll die KI erfassen. Bild: Fraunhofer IPK/ Larissa Klassen

Wie kann es gelingen, dass mehr brauchbare Alt-Autoteile für ein zweites Leben ertüchtigt werden? Immer noch werden bis zu zehn Prozent gebrauchter Teile wie unter anderem Turbolader oder Lichtmaschinen entsorgt, weil man sie nicht zweifelsfrei identifizieren kann. Das liegt entweder daran, dass die Teilenummer unleserlich ist oder weil sich Komponenten mit identischer Nummer durch Abnutzungsspuren optisch doch deutlich unterscheiden. Hier könnte wiederum künstliche Intelligenz Klarheit schaffen. Forschende der Abteilung Maschinelles Sehen am Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK haben jetzt ein KI-basiertes Assistenzsystem entwickelt, durch das Altteile schnell und zweifelsfrei identifiziert werden können, um sie für eine Wiederverwendung aufzuarbeiten.

Mittelständische Unternehmen fit für Circular Economy machen!

Unternehmen können durch zirkuläre Wertschöpfungsprozesse zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise beitragen. (© scyther5)

München/Berlin , 9. März 2022

In der Circular Economy liegt die große Chance, einen zukunftsweisenden Weg des Wirtschaftens einzuschlagen, der Klima-, Umwelt- und Artenschutz unterstützt. Es gilt, Produkte und Geschäftsprozesse im Kreislauf zu denken und aufzusetzen. Weltweit beschäftigen sich Regierungen und große Unternehmen intensiv mit dem Thema und arbeiten an Umsetzungsstrategien (Roadmaps). Mittelständischen Unternehmen fehlen dazu oft noch die Ressourcen und vor allem das erforderliche Wissen, welche Potenziale mit Geschäftsmodellen der Circular Economy für das eigenen Unternehmen verbunden sind. Gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) erarbeiten World Wide Fund for Nature (WWF) Deutschland, das Institute for Integrated Quality Design (IQD) an der Johannes Kepler Universität Linz und acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften in den nächsten Monaten ein Modell, mit dem mittelständische Unternehmen anhand eines Kartensets (Card Deck) eigene Workshops zu Geschäftsmodellen der Circular Economy durchführen können (kurz: Circular Economy Card Deck für Business Model Workshops).

Roadmaps and business models: key building blocks of a circular economy

Copyright: BillionPhotos.com/AdobeStock

Munich, 07 February 2022

As part of the World Circular Economy Forum (WCEF) 2022 programme, the Circular Economy Initiative Deutschland (CEID) hosted two new side events under the heading “From Ambition to Action – The Circular Economy Roadmap for Germany and selected deep dives into Circular Business Models”. These online events focused on business models for the circular economy and the experiences of different European countries with implementing their circular economy roadmaps.

Circular business models

The side event “Circular Business Models: Overcoming Barriers – Unleashing Potentials” addressed the question of how to overcome barriers to the circular economy and unleash its potential. The CEID “Circular Business Models” working group published a report of the same name in November 2021. The research undertaken by the working group was introduced by Erik Hansen (Institute for Integrated Quality Design, Johannes Kepler University Linz), who co-led the group with Patrick Wiedemann (Reverse Logistics GmbH). The working group’s goal was to devise a scientifically based practical manual for the successful implementation of business practices for advancing a circular economy (CE). The working group identified 22 actor-specific circular business models (CBMs) and described their interaction in business ecosystems. It also outlined the existing barriers to CBMs and identified their digital and regulatory enablers. Finally, it formulated a series of concrete recommendations for decision-makers in government, industry and science geared towards accelerating system transition towards a CE.