Dialogplattform Recyclingrohstoffe

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Hintergrund und ziele

Die Versorgung Deutschlands mit Rohstoffen ist eine wesentliche Voraussetzung für die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und damit unerlässlich für die Sicherung des deutschen Industriestandortes. Um diese Innovationsfähigkeit auch künftig zu gewährleisten, ist eine sichere und – mit Hinblick auf das Bundes-Klimaschutzgesetz sowie den Green Deal der EU – auch eine nachhaltige Bereitstellung von Rohstoffen ein essenzieller Erfolgsfaktor.

Schon heute wird ein nicht unwesentlicher Teil der deutschen Rohstoffbedarfe durch das Recycling von Abfällen und Schrotten und daraus zurückgewonnenen Rohstoffen gedeckt, dennoch besteht noch Optimierungsbedarf. Neben der Steigerung der Rohstoffeffizienz wird Recycling und der Einsatz von Sekundärrohstoffen für die sichere und nachhaltige Rohstoffversorgung der deutschen Industrie in Zukunft eine noch stärkere Bedeutung spielen – auch mit Blick auf die Nutzung von Zukunftstechnologien.

Mit der Dialogplattform Recyclingrohstoffe soll ein Dialog zwischen Vertreterinnen und Vertretern aus Industrie, Verbänden, Wissenschaft und Politik gestaltet werden. Das übergeordnete Ziel der Dialogplattform ist eine Erhöhung des Beitrags von Sekundärrohstoffen für die Rohstoffversorgung der deutschen Wirtschaft: Recycling soll als zweite Säule der (mineralischen) Rohstoffversorgung (ohne Kunststoffe, Holz etc.) durch die Entwicklung von Handlungsoptionen gestärkt werden. Der Fokus der Dialogplattform Recyclingrohstoffe liegt auf Metallen und Industriemineralen, die in den beiden Arbeitskreisen diskutiert werden.

Einem integrierten Politikverständnis folgend, soll hierbei auf bestehendem Wissen anderer Initiativen und Expertengremien aufgebaut werden und die Schwerpunkte einer zukunftsfähigen Industriepolitik gemeinsam mit klima- und umweltpolitischen Fragestellungen diskutiert werden. Die Handlungsoptionen werden an Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in Politik, Industrie und Gesellschaft adressiert.

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Barrieren und Schwachstellen der Sekundärrohstoffversorgung sollen anhand konkreter Materialströme und auf Basis transparenter Kriterien ausgewählt werden. Auf dieser Basis werden stoffstromspezifische Zielsetzungen festgelegt und mögliche Zielkonflikte analysiert. Dadurch sollen schließlich Handlungsoptionen zum Erschließen neuer Recycling-Potenziale auf Ebene einzelner Stoffströme und des Gesamtsystems identifiziert werden. Die Ergebnisse des Dialogs werden in Form eines Abschlussberichtes, der die zentralen Handlungsempfehlungen zusammenfasst, dem BMWK übergeben.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) mit der Durchführung der Dialogplattform Recyclingrohstoffe beauftragt. Die Geschäftsstelle der Dialogplattform wird von DERA und acatech, als wissenschaftlicher Partner, geleitet.

Arbeitskreise

Die Implikationen des Recyclings für den Rohstoffbedarf in Deutschland werden in den beiden Arbeitskreisen Metalle und Industrieminerale herausgearbeitet. Bestehende Aktivitäten und Ergebnisse aus den Bereichen der Abfall- und Kreislaufwirtschaft (Circular Economy) sowie der Ressourceneffizienz mit Bezug zum Rohstoffrecycling sollen dabei aufgegriffen werden. Vor dem Hintergrund künftiger nationaler und europäischer regulatorischer Entwicklungen und Initiativen, wie dem deutschen Klimaschutzgesetz und dem European Green Deal, sollen die entwickelten Fragestellungen insbesondere aus einer industriepolitischen Perspektive heraus betrachtet werden. Recyclingpotenziale sollen insbesondere auch für Stoffgruppen und Metalle identifiziert werden, die für die Bereitstellung oder Nutzung von Zukunftstechnologien (z.B. kritische Metalle für die Herstellung von Energiespeichern für die Energie- und Mobilitätswende) essenziell sind.

Leitung der Arbeitskreise

Leitung AK Metalle

  • Franziska Erdle
    WV Metalle

  • Prof. Dr. Martin Faulstich
    INZIN Institut

Leitung AK Industrieminerale

  • Prof. Dr. Liselotte Schebek
    Technische Universität Darmstadt

  • Berthold Heuser
    REMEX GmbH

Unterarbeitskreise

In den Unterarbeitskreisen (UAKs), die jeweils einem thematisch übergeordneten Arbeitskreis (AK Metalle / AK Industrieminerale) zugeordnet sind, werden von eingeschriebene Fachexpertinnen und Fachexperten Fragestellungen zu spezifischen Stoffströmen und bestimmten Anwendungsbeispielen diskutiert.

Das Ziel der UAKs ist die Ableitung konkreter Handlungsoptionen je Stoffstrom. Die Ergebnisse werden in Form von Kurzreports/Steckbriefen, bestehend aus Barrierenanalysen, potenziellen Lösungskorridoren und Handlungsoptionen, veröffentlicht und im Abschlussbericht der Dialogplattform Recyclingrohstoffe synthetisiert.

 

Projektlaufzeit:

06/2021 — 10/2023

Leitung acatech:

 

Prof. Dr.-Ing. Thomas Weber
acatech - Deutsche Akademie der Technikwissenschaften

Projektleitung:

 

Dr. Ulrich Glotzbach acatech Geschäftsstelle glotzbach@acatech.de

Koordination:

 

Dr. Reinhard von Wittken acatech Geschäftsstelle wittken@acatech.de

Partner:

Projektförderer:

Das Vorhaben wurde durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) beauftragt und mit Mitteln der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) finanziert.

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Publikation


 

Weiterführende Informationen

Website Dialogplattform Recyclingrohstoffe