Grundgedanke

Heutige Produktions- und Konsummuster folgen meist einer linearen Logik: extrahieren, herstellen, konsumieren, entsorgen. Auf diese Weise verlieren Güter bereits nach einem einzigen Nutzungszyklus durchschnittlich 95% ihres Rohstoffwertes. Gleichzeitig sind sie häufig nur gering ausgelastet: Autos zum Beispiel werden nur durchschnittlich 2% ihrer Lebensdauer gefahren. Diese Art des Wirtschaftens ist ineffizient und mit hohen Kosten für Mensch und Umwelt verbunden – Klimawandel und Umweltverschmutzung sind die Folgen. Bereits heute werden 50 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen sowie 90 Prozent des Verlusts der Artenvielfalt sowie des Wasserstress durch die Rohstoffförderung und -verarbeitung verursacht. Bis zum Jahr 2060 könnte sich der derzeitige weltweite Materialverbrauch sogar verdoppeln.

Auf dem Weg zu einer zirkulären Wirtschaft

Es ist offensichtlich, dass wir einen anderen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen finden müssen. Weg von einer linearen Wertschöpfung und den damit verbundenen Abfallmengen, hin zu einem Wirtschaftsmodell, in dem der Wert von Materialien und Produkten so lange und so hoch wie möglich erhalten bleibt. Dies bedingt einen Perspektivenwechsel: vom Fokus auf Abfall und dessen Verwertung hin zu einem verantwortungsvollen Management von Ressourcen.

Circular Economy Initiative
 

Das Konzept der Circular Economy zielt darauf ab, das Wirtschaftswachstum vom Ressourcenverbrauch zu entkoppeln. Das zirkulare, ressourcenschonende Wirtschaften soll dabei weit über das klassische Verständnis einer „Kreislaufwirtschaft" im Sinne des Recyclings hinaus gehen. Material- und Energiekreisläufe werden geschlossen – soweit wie möglich und ökologisch sinnvoll.

Circular Economy umfasst den gesamten Lebenszyklus eines Produkts:

  • Das Design soll auf Langlebigkeit ausgelegt sein und Reparierbarkeit und Wiederaufbereitung ermöglichen.

  • Die Nutzungsphase soll intensiviert und verlängert werden.

  • Am Ende der Lebensdauer sollen die verschiedenen Wertstoffe so weit wie möglich durch Demontage und Sortieren getrennt und stofflich für eine erneute Nutzung aufbereitet werden.

Mit diesen Maßnahmen können in der Circular Economy sowohl ökologische Ziele wie Klimaschutz und Ressourcenschonung verfolgt werden, als auch ökonomische Ziele wie Wettbewerbsfähigkeit und Rohstoffunabhängigkeit. Darüber hinaus können auch soziale Ziele im Fokus stehen, etwa die Sicherung von Beschäftigung und lokale Wertschöpfung.