Stiftung Energie & Klimaschutz: Gastbeitrag der CEID

Circular Economy Roadmap für Deutschland: Stand des Ressourcenverbrauchs in Deutschland

Die bisherige Konsum- und Produktionslogik stößt zunehmend an die planetaren Belastungsgrenzen. Die Gewinnung und Verarbeitung von Rohstoffen verursacht 90 Prozent des globalen Biodiversitätsverlusts und Wasserstresses sowie 50 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen. Auch aus ökonomischer Sicht ist ein rasches Umdenken notwendig. Einerseits machen in Deutschland Rohstoffe 55 Prozent der Gesamtmenge aller Importe aus. Andererseits wissen wir auch, Ressourcenpolitik ist Klimapolitik. Hier zeigen neueste Studien, dass ein Temperaturanstieg von 3,5 Grad die Wirtschaftsleistung auf globaler Ebene im Jahr 2100 um 7 bis 14 Prozent reduzieren kann. Auswirkungen wie der Verlust von Menschenleben, Konflikte und Gewalt, sowie Schäden an der biologischen Vielfalt und an Ökosystem sind dabei noch nicht einmal berücksichtigt.

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„Produkte verkaufen ist total 1990“

Wie könnte eine Kreislaufwirtschaft aussehen? Fragen an Martin Stuchtey von der Circular Economy Initiative.

Herr Professor Stuchtey, Sie waren im Auftrag des Bundesforschungsministeriums an der Erstellung der „Circular Economy Roadmap“ beteiligt. Was ist eine zirkuläre Ökonomie?

Im Grunde ist es eine Volkswirtschaft, die funktioniert wie die Natur. Sie produziert keine negativen externen Effekte, ist müllfrei, Material- und Energiekreisläufe werden optimiert und so weit wie möglich geschlossen. Außerdem wird ein neuer Mechanismus geschaffen, Wohlstand zu generieren. Das Wirtschaftswachstum ist nicht mehr daran gekoppelt, Ressourcen zu verbrauchen. Statt Produkten werden Leistungen oder Resultate verkauft: „Everything-as-a-service“. Verbrauchsgüter werden zu Gebrauchsgütern, viele Produkte werden nicht mehr verkauft, sondern über einen bestimmten Zeitraum genutzt und dann dem Hersteller zurückgegeben. Unternehmen haben somit einen Anreiz zur Herstellung umweltfreundlicher, kreislauffähiger Produkte. Im Zielzustand entfallen alle Anreize, bestimmte Produkte zu verkaufen.

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Partnerschaften in der Kreislaufwirtschaft: Diskussion mit Bundesumweltministerin Svenja Schulze und weiteren Gästen

Foto: covestro

Kreislaufwirtschaft ist eine der zentralen Strategien auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft. Der Erfolg bei der Umsetzung eines zirkulären Wirtschaftssystems erfordert Kooperationen über mehrere Bereiche und Regionen hinweg. Doch wer muss was in der Wertschöpfungskette leisten, um den Wandel voranzutreiben? Diese Frage diskutierten am 17. Juni Bundesumweltministerin Svenja Schulze, Susanne Kadner, Geschäftsstellenleiterin der Circular Economy Initiative Deutschland, der Vizechef des dänischen Energiekonzerns Ørsted, Martin Neubert, sowie der Vorstandsvorsitzende von Covestro Markus Steilemann als Gastgeber der Veranstaltung. Die Gäste waren sich einig, dass es ein größeres globales Bewusstsein für das Thema Kreislaufwirtschaft braucht und Akteurinnen und Akteure verstärkt in den Wissensaustausch gehen sollten.

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Unsere CEID Expertinnen und Experten im Gespräch: Raus aus der „Wegwerfgesellschaft“, hinein in eine Circular Economy

Foto: BillionPhotos.com/AdobeStock

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Am 12. Mai 2021 hat Bundesumweltministerin Svenja Schulze das neue Klimaschutzgesetz vorgestellt. Eine der zentralen Änderungen sind ehrgeizigere Klimaziele. Bis 2030 müssen verglichen mit dem Jahr 1990 mindestens 65% der Treibhausgase eingespart werden (statt bisher nur 55%), bis 2040 mindestens 88%. Wir haben mit acatech Vizepräsident Thomas Weber (Vorsitzender der Circular Economy Initiative Deutschland), Susanne Kadner (Leiterin der Geschäftsstelle der Circular Economy Initiative Deutschland) und Martin Stuchtey (Gründer und Managing Partner von SYSTEMIQ, Mitgründerin und Kooperationspartnerin der Circular Economy Initiative Deutschland) darüber gesprochen, wie eine Circular Economy dazu beitragen kann, diese Ziele zu erreichen.

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Raus aus der „Wegwerfgesellschaft“: Deutschlands Weg in eine Circular Economy

Foto: BillionPhotos.com/AdobeStock

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München/Berlin, 11. Mai 2021

Heutige Produktions- und Konsummuster folgen meist einer linearen Logik: extrahieren, herstellen, konsumieren, entsorgen. Zu den Folgen zählen Klimawandel und Umweltverschmutzung. Eine Circular Economy zielt darauf ab, dies grundlegend zu verändern, indem Material- und Energiekreisläufe optimiert und soweit wie möglich geschlossen werden. Welche Veränderungsprozesse dafür notwendig sind, zeigt die Circular Economy Initiative Deutschland in ihrer Circular Economy Roadmap, die sie heute an das Bundesministerium für Bildung und Forschung übergeben hat. Darin gibt die Initiative Politik, Wirtschaft und Wissenschaft Empfehlungen an die Hand, wie die Transformation hin zu einer zirkulären Wirtschaft gelingen kann.

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Empfehlungen für eine nationale Roadmap liegen auf dem Tisch

Die Circular Economy Initiative Deutschland (CEID) hat am Dienstag ihren finalen Abschlussbericht veröffentlicht. An der „Circular Economy Roadmap für Deutschland“ haben sich rund 130 Expert:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft beteiligt, um einen Weg zu einem gemeinsamen Zielbild für eine Kreislaufwirtschaft im Jahr 2030 zu entwerfen. Auch der WWF Deutschland war intensiv an Ausarbeitung der Handlungsempfehlungen beteiligt.

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Germany is working on a sustainable packaging industry

A new publication from the Circular Economy Initiative Germany sheds light on the entire product life cycle of plastic packaging: from design to production and use to recycling.

More packaging and fuller trash cans: With 227.5 kilograms of packaging waste per capita, Germany was the European leader in waste generation in 2018. Due to the change in consumption behavior in the Corona Lockdown, this figure will be significantly exceeded again in 2020. The large amount of packaging waste and the resulting increase in resource consumption have long since become a problem.

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Circular Economy Initiative Deutschland: Erster Bericht zur Kreislaufwirtschaft in der Verpackungsbranche

Die Arbeitsgruppe „Verpackung“ der Circular Economy Initiative Deutschland (CEID), der unter anderem der Druckfarbenhersteller Siegwerk (Siegburg bei Köln) angehört, hat ihren Bericht veröffentlicht. Darin werden sowohl Chancen als auch Herausforderungen von Ansätzen einer Kreislaufwirtschaft in der Verpackungsbranche bewertet. Der Bericht wird dem Bundesministerium für Bildung und Forschung vorgelegt.

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Wege zur nachhaltigen Verpackungswirtschaft

Die Abfallberge wachsen, ein großer Teil davon ist Verpackungsmüll, häufig aus Kunststoff. Noch wird kaum etwas so hochwertig recycelt, dass das Material wieder für neue Verpackungen eingesetzt werden kann. Eine zirkuläre Verpackungswirtschaft könnte dem entgegenwirken. Wie sie realisiert werden kann, zeigt die Circular Economy Initiative Deutschland in einer heute erschienenen Publikation. Dabei beleuchtet sie den gesamten Produktlebenszyklus von Kunststoffverpackungen: vom Design über die Produktion und Nutzung bis hin zur Wiederverwertung.

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Circular Economy Initiative Deutschland präsentiert Ergebnisse und Ausblick auf dem World Circular Economy Forum

Die Art, wie wir als Gesellschaft konsumieren und produzieren, ist mit hohen Kosten für Mensch und Umwelt verbunden, Klimawandel und schwindende Biodiversität zählen zu den Folgen. Die Circular Economy Initiative Deutschland erarbeitet daher eine Roadmap für den Weg aus der linearen Produktions- und Konsumlogik hin zu einer zirkulären Wirtschaft. Erste Ergebnisse aus verschiedenen Arbeitsgruppen präsentierte die Initiative am 15. Dezember online rund 100 Interessierten.

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